Teil 21: Timor Leste (Osttimor)

Teil 21 dieses Blogs ist bestimmt nicht der interessanteste, denn die letzten Wochen standen vor allem im Zeichen, meinen Töff möglichst bald verschiffen zu können. Nicht unerwartet dauerte die ganze Prozedur länger als erhofft, und noch ist er nicht in Darwin.

 

Ich fand Zeit, auch Osttimor noch etwas zu erkunden. Und 250 km vor dem Endziel passierte es dann doch noch: Vermeintlich unrettbare Panne, die mich zwang, meinen Töff auf einem Landcruiser nach Dili, der Hauptstadt Osttimors, zurückzutransportieren.

 

Jetzt befinde ich mich in Denpasar/Bali. In zehn Stunden geht es weiter nach Papua, in ein Land, das unmöglich per Töff zu bereisen ist, weil es kaum Strassen hat, aber wohl einige neue Abenteuer in sich birgt. Ich muss mindestens bis am 10. Mai warten, bis mein Töff in Darwin sein wird. Hoffentlich ist er auch sauber genug geputzt, dass ich dann bald mit dem Australien-Abenteuer beginnen kann.

Do, 31.03.2016: Ein Fahrtag auf Timor

Ich war glücklich, dass es am Morgen beinahe wolkenlos war, mein Töfftrip in Asien neigt sich definitiv dem Ende entgegen. Um acht Uhr ging es los Richtung Osten. Ich hatte mich entschlossen, den Trip nach Dili in zwei Etappen zu unterteilen. Atambua nahe der Grenze zu Osttimor war das Ziel, eigentlich eine wenig erbauliche, typisch indonesische Kleinstadt im Middle of Nowhere. Ich fand hier recht schnell ein einfaches Hotel. Im Paradiso bewohne ich ein dunkles Zimmer für 120‘000 IDR. Ich kam hier schon am frühen Nachmittag an, denn die Strasse war gut ausgebaut und weniger kurvenreich, als ich erwartet hatte.

Ich durchstreifte viele kleine, ärmliche Dörfer,  man betreibt Landwirtschaft, erntet Früchte, Gemüse oder Reis. Je östlicher ich reiste, desto bewaldeter wurde die Region. Es wurde hier oben nur unmerklich kühler. Nochmals hatte ich eine Fotosession zu erdulden. Während einer Fahrpause hielt ein Jeepfahrer an und hatte sofort den Narren an mir gefressen – er sei eben auch ein Abenteurer… Zwei bange Momente überstand ich problemlos, als ich auf der eigentlich guten Strasse zwei tiefen Löchern im letzten Moment noch ausweichen konnte. Ich werde den Töff also wohl ohne erhebliche Panne nach Australien bringen können – wer hätte das gedacht! Über 42‘000 km ohne wirkliche Probleme!

Ich fand am Nachmittag Zeit zum Lesen und werde mich wohl noch früher als gestern schlafen legen, denn ich möchte morgen möglichst früh am Zoll nach Osttimor sein, damit ich auch noch genug Zeit habe, ein neues indonesisches Visum zu besorgen sowie meine Cargo-Firma zu besuchen, um den Ablauf der Transports meines Töff genau zu kennen. Der Tag war wenig Aufsehen erregend – musste er auch nicht sein, denn jetzt habe ich nur ein Ziel: Osttimor möglichst bald zu erreichen, um es (ohne Töff) schnell auch wieder verlassen zu können…

Die Suche nach einem Restaurant am Abend war nicht ganz leicht. Wegen des Regens am Nachmittag erschien mir die ganze Stadt sehr schmutzig und schmuddelig. Schliesslich besuchte ich ein Lokal, das ich unter normalen Umständen nie besuchen würde. Kentucky fried chicken – der Laden überaus sauber, zwei fritierte Chickenstücke mit Pommes und ein Pepsi mit Eis: kulinarischer Tiefflug, aber der Hunger war vertrieben…

Km: 42‘011

 

Fr, 01.04.2016: Das 27. Land: Timor Leste

Atambua am östlichen Ende Westtimors ist nicht wirklich eine Reise wert, aber als Durchgangsort nach Osttimor durchaus gut geeignet für eine Übernachtung. Ich stand schon um Viertel nach fünf Uhr auf und verliess die erstaunlich grosse Stadt schon vor sieben Uhr, denn ich wollte möglichst früh an der Grenze sein.

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