Ich bin in Penang und versuche, einen Transport meines Töffs nach Sumatra zu organisieren. Und es scheint zu klappen. Aber das Boot geht erst am 20. Januar, weshalb ich momentan hier etwas feststecke.
Ich dürste nach neuen Abenteuern. Thailand und jetzt Malaysia sind mir fast zu einfach zu bereisen. Ich habe mich tüchtig ausgeruht, habe in den letzten Wochen einige Inseln an der Westküste Thailands besucht. Da gibt es auch heute noch einige ganz nette Schmuckstücke...
Ich habe Kontakt mit zwei Deutschen und ganz aktuell mit einem jungen Chinesen, die auch mit dem Motorrad unterwegs sind. Es kann also gut sein, dass ich die nächsten Wochen nicht alleine unterwegs bin.
Die nächsten Tage dürften sämtliche ähnlich ablaufen wie der heutige. Ich stehe auf, erfrische mich im nahen Meer. Morgens ist momentan Ebbe, und ich habe tatsächlich 100 m zu gehen, bis ich das am Morgen noch kühle, aber überaus angenehme Nass erreiche. Dann sage ich meinen Nachbarn „Good morning!“ und gehe 50 m bis zum Restaurant für einen Instant-Kaffee. Heute gab es Spiegeleier zum Frühstück. Ich checke das Internet, wobei immer genügend lange gewartet werden muss, bis der Sohn des Hauses aufgestanden ist und das Wifi auch wieder einstellt… Dann sitze ich auf der Terrasse und geniesse die Aussicht aufs ruhige Meer, schreibe die Erlebnisse des Vortages auf.
Es war etwas bewölkt heute, aber die Sonne drückte immer wieder durch den dunstigen Himmel. Ich fuhr auf dem Sand der zwei Kilometer langen Long Beach entlang, aber es war noch nicht viel los. Einige Joggerinnen, ganz wenige Leute im Wasser, einige haben sich schon am Strand für einen Tag zum Faulenzen eingerichtet. Weiter ging’s zum Pier auf der Suche nach einem wahren Kaffee und fand einen guten Coffee-Shop mitten auf der Insel, der Preis für einen Cappuccino war aber gesalzen (70 Baht). Die Insel ist unterdessen deutlich mehr bewirtschaftet mit vielen kleinen Restaurant, aber der Charme, die Ruhe ist erhalten geblieben. Ich richtete mich bei der Boat-Bar am Strand ein für einen Tag des Nichtstuns. Ich lass digital ab Handy im Harry Potter II, überlegte mir immer wieder, wie sich diese Geschichte auf einer Bühne umsetzen lassen könnte, verpflegte mich mit Kokosnuss, Pommes und Bier und wartete bis um 17 Uhr, wenn einige aktivere Menschen beginnen, Beach-Volleyball zu spielen. Wir erreichten heute ein recht gutes Niveau und spielten gleich mehrere Sätze. Eigentlich hätte ich Zeit benötigt, um den unglaublich szenischen Sonnenuntergang zu fotografieren, denn im Westen erschien die Sonne plötzlich hinter den Wolken und tauchte den Strand in wärmstes gelbes Licht ein. Über der Sonne erschien gleichsam ein Geist, eine gleichsam dunstige Wolke, die allmählich sämtliche Orange-, Rot-, Violett-, Hellblau-Grau- bis beinahe Grün-Töne freigab. Weil es so klar war, konnte man auch kilometerentfernte Wolken am tiefsten Punkt des Horizontes erkennen. Gespeichert ist das Bild, aber nicht auf meiner Flash-Karte. Lebe im Moment, geniess den Augenblick! Es war nicht einfach, sich auf zwei Dinge zu konzentrieren, auf das Farbenspiel am Himmel und das Volleyballspiel. Wie in den Tropen üblich, dauert die Dämmerung nicht lange. Die starken Farben verblassen immer mehr, bis die schwarze Nacht hereinbricht. Eine Abkühlung nach dem schweisstreibenden Spiel war vonnöten. Ich unterhielt mich einige Zeit im Wasser mit einem jungen Deutschen, der meinte, in der Buffalo-Bay sei heute etwas los.
Zuerst wollte ich aber duschen, trank ein Bier und suchte danach diese Bay, aber ich fand sie nicht, ass stattdessen in einem Beach-Restaurant Chicken mit Cashews, beobachtete die erstaunlich vielen Menschen hier. Die grosse Party habe ich auch heute nicht gefunden – never mind!
Km: 32‘747
Wiederum glich sich der Tag im Vergleich zu gestern wie ein Ei dem andern. Der erste Akt nach dem Aufstehen galt wiederum dem Meer, in dem ich mich erfrischte und den Tag plante… Nach einem Müesli mit Früchten und Joghurt, dem Beschreiben des gestrigen riesigen Tages fuhr ich Richtung Norden der Insel, machte einen Halt beim teuren Coffee-Shop, bevor es weiterging zur Paradis-Beach ganz am nördlichen Zipfel der Insel. Der letzte Teil des Weges über eine Anhöhe war mit ausgetrockneten Regenrinnen durchzogen. Mit etwas Zirkeln waren alle schwierigen Stellen problemlos machbar.
Die kleine, aber feine Paradis-Beach hat sich im Vergleich zu vor acht Jahren kaum verändert. Ich legte mich an einen etwas rauhen Felsen im Sand und las einige Zeit, stärkte mich mit einem thailändischen, üppig gewürzten Papaya-Salat, bevor es zurückging zur Longbeach, wo eine neue Runde Volleyball angesagt war. Es hatte heute viel mehr Leute. Wiederum war das Niveau recht gut, ich freue mich, dass ich auch nach Monaten ohne wirklichen Sport noch einigermassen fit bin.
Am Morgen hatte ich beobachtet, wie ein ganzer Kessel voll mit frischen Fischen zum Big Tree gebracht wurde. Ich bestellte eine grosse Makrele an Pfeffer und Knoblauch – lecker! Dann wollte ich einmal die schmucke Nachbarsbar bei der Palm Beach besuchen. Ich hatte einiges an WhatsApp-Kontakt mit meinen Pokerfreunden, die heute im Böl die traditionelle Vorweihnachts-Pokernacht begingen. Später parlierte ich lange mit einem Holländer, der seine Arbeit zu Hause als Kameramann aufgegeben hatte und jetzt einige Wochen hier verweilt. Wir tranken einige Shot vom Thai-Whisky mit Cola. Schliesslich waren wir die letzten, die aus der Bar torkelten. War ganz nett, aber noch keineswegs der Brüller.
Km: 32‘766