Teil 17: Penang/Malaysia

Mein Töff wagt sich diesmal alleine auf das nächste Abenteuer. Am Donnerstag, 14. Januar wurde er dank Cakra Shipping und Mr. Lim verladen auf ein altes Gemüseschiff, und ich hoffe jetzt, dass er diese Reise heil übersteht und ich ihn in Belawan/Indonesien/Sumatra wieder in Empfang nehmen kann. Ich fliege am Samstag nach Belawan, rechne in Sumatra eher mit unregelmässigen Internetverbindungen, sodass der 17. Teil meines Blogs bereits jetzt erscheint. Auf Teil 18 und die Indonesien-Abenteuer wirst du vermutlich einige Zeit warten müssen.

Ich habe mittlerweile sämtliche andere Touristen in meinem Guesthouse überlebt - es ist ein dauerndes Kommen und Gehen hier, und ich bin froh, hier endlich wegzukommen. Ich habe einige interessante Kontakte geknüpft in Penang. Auf Bjarne und Mona werde ich vermutlich irgendwo in Indonesien wieder treffen.

Ich freue mich auf den nächsten Teil meiner Reise, obwohl mich in Sumatra wohl einiges an Regen erwartet...

 

Fr, 08.01.2016: Ich stecke fest…

Ich erwachte heute Morgen mit der Erkenntnis, dass ich hier in Penang ziemlich schwer feststecke. Hoffnung gab mir aber ein Hotelangestellter, der mir mit einigen Telefonaten Hoffnung machte, dass es da doch noch eine andere Lösung gibt. Schliesslich rief er auch noch Mr. Lim an, der offenbar meinte, dass er am Montag mehr weiss, ob nächste Woche doch noch ein Boot nach Sumatra übersetzt. Das heisst für mich, dass ich bis Montagmorgen sicherlich hier in Georgetown bleiben werde, um mich dann nochmals bei Mr. Lim zu melden.

Ich fuhr am Morgen nochmals zum indonesischen Konsulat, wo man mir in Kürze das in Englisch verfasste Empfehlungsschreiben kostenlos (!) in die Hände drückte. Einen solchen speditiven Service auf einer Botschaft habe ich noch selten erlebt.

Am Nachmittag ärgerte ich mich über das langsame malaysische Internet. Es brauchte viel Zeit, bis mein Blog endlich bereit war, um ihn online zu schalten. Die Bilder auf Facebook zu aktivieren ging gar nicht, sodass ich ein nahes Internetcafé aufsuchte, aber die Computer dort waren in einem so erbärmlichen Zustand, dass ich dreimal mit derselben Arbeit beginnen musste, bis die relativ wenigen Bilder endlich hochgeladen waren.

Weil ich meinen Töff den ganzen Tag vor meinem Hostel stehen liess, ergab sich ein etwas schräger Kontakt. Wu, ein junger Chinese, ist mit seinem 250-ccm-Scooter unterdessen auch in Penang gelandet. Er interessierte sich, wie ich es hierher geschafft hatte, aber noch viel mehr, wie ich denn nach Indonesien rüberkomme. Am liebsten wäre es ihm, wenn er mich gleich begleiten würde. Ich war den ganzen Nachmittag am Rätseln, ob dies wohl eine gute Idee ist. Aber ich wollte ihm doch eine Chance geben. So fuhren wir gegen Abend gemeinsam zu „seinem“ Töffgeschäft, wo wir vielleicht weitere Infos bezüglich Indonesien erfahren würden. Aber der junge Chef war zu beschäftigt, dass er uns diese Informationen geben konnte. So fuhren wir zurück und assen in einem alten abgehalfterten Einkaufszentrum fried noodles mit Getränk für 3 RM (75 Rappen). War kulinarisch natürlich nicht gerade die Erleuchtung, aber durchaus essbar und angenehm scharf. Dann kaufte ich mir eine neue Design-Lesebrille (ob sich dies wohl lohnt? – sie kostete nämlich 80 RM). Anschliessend tranken wir in der Love Lane noch ein Bier, das ich gleich doppelt bezahlte – der Junge ist ziemlich knapp bei Kasse. Ich zweifle aber, ob es eine gute Idee ist, dass mich dieser Scooter-Fahrer auf meinem Indonesien-Trip begleitet.

Km: 33‘987

 

Sa, 09.01.2016: Inselrundfahrt mit Wu, dem chinesischen Schmittchen Schleicher

Ich war am frühen Morgen auf dem Morning Market, wo ich mir zwei neue Lesebrillen für je 8 RM (zehnmal billiger als die gestrige…) kaufte. Dann fand ich drei grosse Reissäcke, mit denen ich meine beiden Cases sowie den grossen Rucksack, wieder wasserdicht machen möchte… Sonst typisch asiatischer Markt mit offenen Fischen, grossen Krabben, die auf der Strasse noch halb lebendig verkauft werden – und viel offenes Fleisch mit dem typisch üblen Geruch, das einen anregen könnte, Vegetarier zu werden…

Um elf Uhr traf ich mich mit Wu, mit dem ich heute eine Insel-Rundfahrt geplant hatte. Erstaunlich schnell hatten wir Batu Feringghi, die Westseite der Insel mit seinen Stränden erreicht. Die Strände sind recht schön, weniger das Wasser, dessen Brauntöne ein Abklatsch der Thailand-Erlebnisse waren. Wir beobachteten einige Zeit die farbigen Fallschirme, an denen man, angetrieben durch ein Motorboot, 50 m über dem Meer durch die Luft gezogen werden kann. War uns aber zu teuer (zwischen 100 und 400 RM je nach Länge des Trips). Dann assen wir in einen kleinen Restaurant Fisch und fried rice. Die Rückfahrt führte zuerst ein Stückweit durch lushen Regenwald und war angenehm kurvenreich, aber bald erreichten wir die Vorstadt Georgetown. Wir brauchten sehr lange, bis wir die Innenstadt wieder erreichten. Ausserdem war es stickig heiss. Ich machte kein einziges Foto, dies zeigt, dass es tatsächlich schönere Reiseorte gibt. Zudem war Wu so langsam unterwegs, dass ich ihn in Kürze um mehrere Kilometer abgehängt hatte, dabei fuhr ich nicht einmal besonders schnell. Der chinesische Schmittchen Schleicher ist sich offenbar vor allem Stadt- und Autobahnverkehr gewohnt, wo er durchaus zügig fährt. Wie wäre es wohl, wenn wir mal eine Schlammpiste zu befahren hätten? Mmh, ein Entscheid ist wohl wirklich gefallen… Gleichzeitig frage ich mich, wie ich nur weitere zehn oder mehr Tage hier verbringen werde, es hat einfach zu viele Menschen in diesem Land, alles ist zu wohl organisiert. Man darf gespannt sein, wie ich dies hinkriege, macht mir momentan mehr Sorgen als die Reise nach Indonesien an sich…

Dafür war ich danach begeistert vom Upside Down Museum, in dem eine ganze Wohnung um 180 Grad verkehrt eingerichtet ist. Man wird hier angeleitet, wie man zu stehen hat, damit ganz originelle Bilder entstehen, wenn man sie später wieder um 180 Grad dreht. Sieht dann aus, als ob man an der Decke klebt oder einen Kopfsprung ins WC vorbereitet. Was für eine spannende Idee, die so gut zur Zeit passt. Tatsächlich entstanden viele ganz schräge Bilder, von denen sich ein Unwissender fragt, wie diese nur entstanden sind. Dieses Museum ist wirklich ein Besuch wert, auch wenn wir für den Besuch 27 RM zu bezahlen hatten. War wirklich viel Fun!

Km: 34‘100

 

So, 10.01.2016: Ein überraschend ereignisreicher Tag

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