Teil 13: Laos I / Thailand I

Teil 13 ist wohl bisher der unspektakulärste Teil der Reise, nicht ganz unbeabsichtigt. Erholung ist angesagt, faules Strandleben, um Kräfte für die nächsten Abenteuer zu tanken...


Sa, 17.10.2015: Ein Arbeitstag im Garten des Zuela-Guesthouses

Wie besessen arbeitete ich schon am Morgen an weiteren 600 von 1300 Fotos, von denen ich eine Auswahl möglichst schnell auf meinen Blog oder auf Facebook setzen wollte. Ich lebte heute also gleichsam nochmals in China. Dank der grossen Tagebuch-Einträge sowie der vielen aufgenommenen Bilder gelingt es mir jetzt besser, all die vielen Eindrücke der China-Reise zu verarbeiten.

Ich sass während des ganzen Tages im Restaurant, trank frische Fruchtsäfte, Cappuccino, beginne mich in der Karte allmählich durchzuessen. Schliesslich war ich überrascht, dass ich meine Arbeiten bis in die Nacht tatsächlich fertig bringen konnte.

Am Abend lernte ich den Schweden-Engländer Jon etwas besser kennen, der schon oft in Laos war und sogar die einheimische Sprache etwas spricht und sogar lesen und schreiben kann. Ich staunte über die Freundlichkeit, Besonnenheit dieses Menschen, der momentan nicht arbeitsfähig ist, weil er an einer seltenen, unheilbaren Krankheit leidet. ME (Myalgic Encephalomyelitis) beinhaltet eine Schädigung des zentralen Nervensystems, ist aber nicht zu verwechseln mit MS. Jon fühlt sich häufig müde, reagiert negativ auf Stress und feucht-kalte Temperaturen. Er war ab 32 fünf Jahre lang hospitalisiert und kann unterdessen mit seiner Krankheit umgehen, indem er auf ganz sanfte Weise reist. In Laos findet er dabei die perfekten Bedingungen, damit es ihm doch recht gut geht. Unglaublicherweise sieht Jon mit seinen fünfzig Jahren mindestens zehn Jahre jünger aus und ist dankbar, dass er ein Leben in dieser Weise führen kann. Ich staune über seine innere Ruhe und Weisheit, er strahlt eine unglaubliche Gelassenheit und Friedfertigkeit aus. Wir assen gemeinsam verschiedene laotische Spezialitäten, unter anderem Chicken-Laap, ausgezeichnet – ich gewöhne mich allmählich auch an die Gewürze, Zitronenkraut, Korander etc.

Die Tage fliessen dahin, dies gefällt mir. Warten wir mal ab, wenn ich bereit für die Weiterreise bin.

Km: 23‘819


So, 18.10.2015: Sonntagsausflug nach Muang Sing

Es ist so herrlich, sich momentan einfach treiben zu lassen. Es kann ja nicht sein, sich auf einer solchen Reise dauernd von Verpflichtungen leiten und zu etwas zwingen zu lassen. Wenn man länger an einem Ort bleibt, wird man zu ein paar Prozent einheimisch. Die Leute kennen einen, man kommt in engeren Kontakt zu Leuten, welche schon länger hier sind.

Da ist Doris aus Deutschland, die versucht, das Schulsystem in der Region zu verbessern, indem sie einheimische Lehrkräfte informiert und weiterbildet, wie man handlungsorientiert (!) unterrichtet. Seit einiger Zeit stellt ein pensionierter Amerikaner kleine Lehrmittel her mit Bezug auf Laos‘ Leben, ganz einfache, farbige, bebilderte Heftchen mit laotischer Schrift, die jetzt in vielen Schulen und Colleges verteilt werden.

Jon, Judy und Doris mit ihrem jungen Begleiter und auch ich wurden heute Abend von der Chefin des Hauses zum Essen eingeladen – ein exquisites Essen mit lauter einheimischen Spezialitäten. Seit 2005 führt Sai mit ihrem Wong das Zuela Guesthouse. Es ist in dieser Zeit schon enorm gewachsen und bietet einerseits einen gewissen Standard, den ich im Moment so sehr schätze, man merkt aber auch die Geschäftstüchtigkeit dieser Frau, die mit ihrer Arbeit ihren Kindern ein besseres Leben ermöglichen möchte. Sie erzählte uns auch von laotischen Paaren, die viel Geld aufbringen müssen, um heiraten zu können. Der Mann hat dabei eine gewisse Menge Geld aufzubringen, die den Eltern der Braut gezahlt werden muss. Ein Hochzeitsfest ist nicht minder teuer, weil zuweilen über tausend Gäste eingeladen werden. Deshalb findet häufig eine Vorheirat statt, so eine Art Verlobung, während der versucht wird, zu Geld zu kommen, das dann für das richtige Hochzeitsfest verwendet wird. Überhaupt heiratet man mit einer Frau gleichzeitig deren ganze Familie, die erwartet, dass man Familienmitglieder unterstützt, die vielleicht nicht so gut bei Kasse sind. Wenn also Sais Bruder heiratet, wird sie einen Teil der Hochzeitskosten übernehmen, weil sie es mit ihrem Guesthouse zu einem gewissen Wohlstand gebracht hat.

Ich wollte heute aber auch etwas die Gegend auskundschaften, besuchte schon am Morgen einen neu gebauten buddhistischen Tempel und fuhr durch weite, grüne Reisfelder, die kurz vor der Ernte sind. Ein Gewitterschauer trieb mich jedoch wieder zum Guesthouse. Erst am Nachmittag fuhr ich nochmals los Richtung Nordwesten nach Muang Sing. Der Weg war auf diesen zweimal 58 km das Ziel, denn ich genoss vor allem den dichten Urwald, durch den sich ein Bach schlängelte, aber auch immer wieder kleinere Reisfelder, die neben ganz einfachen Akha-Villages angelegt wurden. Diese Dörfer erinnern mich sehr an Dörfer in Laos, die ich schon früher besucht hatte. Die Menschen leben in einfachen Strohhütten, meist erhöht auf Pfähle gestellt. Im Dorf tummeln sich viele herzzerreissend herzige Kinder, Schweine, Ziegen. Man baut an den Behausungen oder sitzt auf der Terrasse – was für ein friedliches, wenn auch ärmlich anmutendes Leben. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, bis Muang Sing zu fahren, aber die Neugier war schliesslich zu gross. Muang Sing liegt in einer weiten Ebene, in der man schon angefangen hat, den Reis zu schneiden. Im Dorf selber sind die Läden leider verschwunden, in denen einheimisches handwerkliches Schaffen verkauft wird. Chinesische Geschäftsleute haben sämtliche Produkte eingekauft, die jetzt wohl in China für ein Mehrfaches an den Mann gebracht werden. Kurz vor dem Einnachten erreichte ich wieder Luang Namtha, es war in der Abenddämmerung schon ordentlich kühl geworden – und dann ging’s gleich zum Essen…

Freude herrschte am Morgen, als ich nochmals versuchte, mit meiner Kamera Bilder zu schiessen – und siehe da: Für genau fünf Bilder funktionierte die Bildverarbeitung wieder, dann war’s schon wieder aus mit der Herrlichkeit, die schönen, farbigen Strichmuster können mich nicht wirklich erfreuen. So fotografierte ich heute mit meiner GoPro sowie dem Handy, aber auch letztere Bilder erfreuen mich nicht, weil ich die Unschärfe in den Bildern nicht herausbringe.

Um halb zehn Uhr war ich schon im Zimmer, verfolgte den Ausgang der Wahlen in der Schweiz, die nicht wirklich überraschend überhaupt nicht in meinem Sinne ausgegangen waren. Jeder Schweizer sollte sich einmal im Leben auf eine grössere Reise begeben müssen, um wenigstens ein bisschen weltoffener, toleranter zu werden. Viele zugegebenermassen verständliche Zukunftsängste würden auf diese Weise gar nicht entstehen… Aber ich bin ja weit weg, mich kümmert’s nicht sehr, was zu Hause läuft, wo es trotz des extremen Wahlergebnisses im Leben wohl nicht wirklich zu entscheidenden Veränderungen kommen wird…

Km: 23‘951


Mo, 19.10.2015: I-Phone-6-Handy-Kamera ebenfalls defekt…

Je mehr Zeit man hat, desto weniger Zeit findet man vermeintlich, das Tagebuch nachzuführen. Deshalb setzte ich mich schon am Morgen an den Computer und führte das Tagebuch nach. Zudem fand ich im Internet auch heraus, warum mein I-Phone nur unscharfe Bilder macht. Tatsächlich wurde in der ersten Serie der I-Phones 6 Plus in der Kamera ein falsches oder defektes Teil verbaut (Verkauf September 14 bis Januar 15). Apple hat unterdessen ein Austauschprogramm für solche Kameras lanciert, und ich habe herausgefunden, dass mein Handy in dieses Programm fällt. Tatsächlich habe ich das Pech, genau ein solches Handy bekommen zu haben. Weniger als 1 % der verkauften Handys in diesem Zeitraum haben diesen Schaden… Ich habe einen weiteren Grund, möglichst bald nach Bangkok zu reisen. Einen geeigneten Apple-Vertriebshändler habe ich bereits gefunden…

Ich verbrachte nochmals einen faulen Tag hier in Luang Namtha, war zweimal am Essen mit Jon – er führt mich bestens ein mit all den laotischen Spezialitäten – heute Abend gab es fritiertes Flussgras… Gegen Abend fuhr ich nochmals zu den Reisfeldern rund um Luang Namtha, die aber auch diesmal nicht wie gewünscht leuchteten, weil Wolken die warmes Licht spendende Sonne bedeckte. Aber ich habe ja ohnehin keine funktionierende Kamera…

km: 23’951


Di, 20.10.2015: Reif für die Weiterreise – bis zum Phayao-See in Thailand

Ich hatte es nicht eilig heute Morgen, ich fühlte mich aber genug erholt, um mich mit Freude an die nächsten Etappen zu machen. Ich werde nun tatsächlich sehr schnell nach Bangkok reisen, um dort meine technischen, defekten Geräte in Ordnung zu bringen, nachher wartet endlich der Strand auf mich, bevor ich mich nochmals auf einen Loop Richtung Norden (Kambodscha, Laos, Chiang Mai) mache. Vielleicht ist es dort gar möglich, eine Reise nach Myanmar zu organisieren.

Kurz nachdem ich Luang Namtha verlassen hatte, erreichte ich den Nam-Tha-Nationalpark mit seinem dichten Urwald. Bis zur Grenze sind die Hügelzüge nicht mehr so bewaldet, weil viele Wälder abgeholzt wurden. Ich fuhr geradewegs nach Huai Xai, dem Grenzort an der laotischen Grenze. Auch google maps wusste nicht, dass es seit 2013 hier keine Autofähre mehr über den mächtigen Mekhong führt. Noch nicht lange wurde die „friendship bridge No. 4“ eröffnet, und die hatte ich jetzt zu nehmen. Zweimal 10 km Mehrfahrt. Die Ausreise aus Laos war mehr oder weniger problemlos, nur fehlte mir ein Dokument für mein Fahrzeug, das ich an der chinesisch-laotischen Grenze nicht bekommen hatte. Man diskutierte hin und her, fragte nach, bis man mich auch ohne dieses Papier ausreisen liess. An der Thai-Grenze wurde zwar ein ziemlicher Papierkrieg veranstaltet, alles war aber wohl organisiert. Der Wermutstropfen: Ich erhielt nur 15 Tage Aufenthaltsrecht in diesem Land, das könnte knapp sein, wenn ich dann auf einer Insel so richtig die Glieder hängen lassen will. Dies ist jetzt ein weiterer Grund, möglichst bald Bangkok zu erreichen.

In Thailand spielte mir google maps aber so seine Streiche. Immer wieder verlor ich mich auf den Nebenstrassen, fuhr über Thong, Chun, verlor dabei einiges an Zeit. Schliesslich begann es bereits zu dunkeln, als ich Phayao mit seinem See erreichte. Zudem befand ich mich am Rand eines heftigen Gewittersturms, den ich keinesfalls küssen wollte. Am See fand ich ein kleines Homestay, das zwar nicht ganz billig war (600 Baht), dafür sehr sauber und nett. In einem nahen, kleinen Restaurant ass ich guten, gesalzenen Seefisch und Reis und kostete ein erstes Chang-Bier. Nachher sass ich noch einige Zeit in einer Bar mit Live-Musik. Aber ich war müde, hatte keine Lust an einem Kontakt mit den vielen einheimischen, sehr jungen Besuchern – ich war der scheinbar der einzige Tourist in diesem Ort…

Schon um halb neun Uhr legte ich mich auf mein Doppelbett – und schlief gleich ein…

Km: 24‘364


Mi, 21.10.2015: Kilometerfressen und Abenteuer-Einfahrt in Bangkok

Ich erwachte verständlicherweise schon recht früh und zog einmal in Betracht, es heute bis nach Bangkok zu schaffen, aber weit über 700 km wäre ein neuer Tagesrekord. Weil meine Kamera auch am Morgen noch nicht funktionierte, wollte ich nach wie vor möglichst schnell Bangkok erreichen.

Als ich am Morgen nach dem einfachen Frühstück mit einem kalten Spiegelei (!) auf den Phayao-See hinausblickte, kam mir diese Aussicht irgendwie bekannt vor, vielleicht bin ich tatsächlich 1986 mit Withmer und Häne schon einmal hier gewesen, übrigens auch per Töff, aber einem ausgeliehenen… Rosafarbene Seerosen wären eigentlich geeignet für ein Bild gewesen, auch einige Sport treibende junge Thailänder, die sich mit pseudogesunden Körperübungen fit zu halten versuchen.

Ich fühlte mich fit für den langen Trip und war bald auf dem Weg Richtung Lampang, das ich eigentlich schon gestern erreichen wollte. Zusätzliche 137 km! Ich fand diesmal die richtige Hauptstrasse gegen Süden problemlos. Vor Lampang durchfuhr ich steile, bewaldete Karstfelsen. Eigentlich wäre der Nationalpark (mit den Pah-Tai-Caves) ein Besuch wert gewesen, aber ich fuhr ohne Halt durch. Lampang, eine recht grosse Stadt etwa auf der Höhe von Chiang Mai liess ich rechts liegen und fuhr auf gut ausgebauter, meist vierspuriger Strasse weiter Richtung Süden. Das nächste Ziel hiess Tak, weitere 180 km entfernt. Die Häuser am Strassenrand sind viel besser gebaut als noch jene in Laos. Es ist ein gewisser Wohlstand festzustellen. Der Tourismus wirkt. Ich passierte riesige Reisfelder in den weiten Ebenen. Zudem sah ich in regelmässigen Abständen die bunten, thailändischen, buddhistischen Tempel, die ich schon von früheren Reisen kenne. Aber heute galt es einfach, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Kilometer zu fressen. Dies war zwar sehr ermüdend, aber doch abwechslungsreicher als die riesige Strecke, die ich damals im Iran zurückgelegt hatte. Sorgen macht mir nur mein Hinterpneu, dessen Profil schon ziemlich heruntergefahren ist. Ein Service ist aber erst geplant, wenn ich dann nochmals Chiang Mai erreiche. Erik vom Motocenter West St.Gallen wird mich dabei dann unterstützen.

Am Nachmittag erreichte ich Kamphaeng Phet und Nakhon Sawan. Vor Ayutthaya fuhr ich geradewegs in eine schwarze Wand, und tatsächlich begann es bald stark zu regnen. Unter einer Fussgängerüberführung suchte ich Schutz vor dem Nass. Ich montierte meinen Regenschutz, dessen ich mich aber schon nach kurzer Zeit wieder entledigen konnte – 50 km vor dem Ziel war die Strasse wieder furztrocken. Ich war froh darüber, denn unterdessen war es längst tropisch heiss, ich war schon von innen her schweissnass.

Und jetzt folgte noch der Dessert, nämlich die Einfahrt in die chaotische Riesenstadt Bangkok. Zwar benutzte ich zum ersten Mal mein neues, auf dem Handy installiertes Sygic-Navigationsgerät, aber die Bedienung spielte mir immer wieder Streiche, weil die Route immer wieder verloren ging. Zudem war es mir als Motorradfahrer verboten, die direkten „Toll-Strecken“ zu benutzen. Ich versuchte also die erhöhten Doppelspuren zu vermeiden und hielt mich an die Strassen unter den erhöhten Autobahnen. Aber gleichwohl wies mich eine Polizeikontrolle einmal darauf hin, dass ich eine solche Strecke nicht befahren dürfe. Trotzdem kam ich erstaunlich gut vorwärts in dieser pulsierenden Stadt. Immer wieder musste ich anhalten, um mich neu orientieren zu müssen. Acht Kilometer vor dem Ziel wies mich mein Navi wieder in die falsche Richtung, aber ich bemerkte dies schnell. Glücklicherweise kenne ich mich in dieser Stadt etwas aus und konnte die angepeilte Khao San selbst lokalisieren – und schliesslich hatte ich es geschafft! Ich stand mit meinem eigenen Motorrad am Eingang zur Khao San Road. Was für ein unglaublicher Betrieb hier herrschte! Aber ich wusste, dass ich um einen Häuserblock herumfahren musste, um zum Peachy Guesthouse zu kommen. Dieser Ort hat sich in all den Jahren in keiner Weise verändert, und ich wurde keineswegs freundlich empfangen; zuerst wollte man mir gar kein Zimmer anbieten. Ich glaube, dieselbe alt-graue  Receptionsdame erkannt zu haben, die schon vor sieben Jahren hier war – sieben oder noch viel mehr Jahre hier zu leben, was muss das für eine Erfüllung sein... Das Hotel ist noch etwas schmuddeliger geworden, ja, aber die Zimmerpreise sind noch immer überaus günstig. Das Zimmer mit Fan wäre 120 Baht gewesen (3-4 Fr.), aber ich zog ein Zimmer mit AC vor, muffig riechend zwar und gleich neben der lauten Bar, aber immer noch günstig (400 B.). Ich fuhr ein in den Innenhof. Natürlich waren viele Augen auf mich und mein Bike gerichtet – ein seltener Gast, der den Weg mit eigenem Fahrzeug hierher gefunden hat. Nach einer herrlichen Dusche und einem Singha-Beer machte ich mich gleich auf einen Rundgang durch das Khao-San-Viertel, aber nicht unerwartet ist der Charme dieses Viertels verloren gegangen. Viele Bars versuchen sich gegenseitig, mit lauter Musik zu übertönen. Die kleinen Guesthouses sind verschwunden. Nur viele kleine Stände auf der Strasse erinnern noch an die Zustände aus längst vergangener Zeit. Ich flanierte zuerst gar durch die (falsche) Rambuttri-Strasse und kannte gar nichts mehr, bevor ich die wirkliche Khao-San-Road auch tatsächlich fand. Im östlichen Teil fand ich aber Ecken, die mich an früher erinnern. An einem offenen Stand genoss ich einen Teller voller frischer Shrimps und trank ein weiteres Bier. Eigenartig – ich kenne diesen Ort so gut, und doch kenne ich ihn nicht mehr. Geblieben sind die vielen Touristen, die sich hier zu vergnügen versuchen, aber die alten, damals schon heuntergekommenen Unterkünfte für 50 Baht sind definitiv verschwunden. So verzog ich mich bald in mein muffiges Zimmer, es war kalt, denn die Klimaanlage liess sich nicht steuern.

Km: 25‘119


Do, 22.10.2015: Das I-Phone ist auf Vordermann gebracht…

Zwei Tage bleiben mir, um meine technischen Geräte wieder auf Vordermann zu bringen, weil das Wochenende vor der Tür steht. Allerdings brachte mich meine Kamera diesen Morgen erneut wieder in ein Dilemma, weil sie plötzlich wieder funktioniert. Mein klimatisiertes Zimmer tat ihr offenbar gut. Deshalb wollte ich zuerst den I-Phone-Service aufsuchen und mich erst danach meiner Kamera widmen.

Deshalb wagte ich mich mit meiner auch ohne breite Seitenkoffer für die Stadt immer noch zu grossen Maschine in den bekannt beinahe undurchdringlichen Verkehr Bangkoks. Allerdings hatte ich mich mit der Abfahrt etwas zu gedulden, denn schon am Morgen ging ein gewaltiges Gewitter über der Stadt nieder. Die Strasse vor dem Guesthouse war dreissig Zentimeter hoch mit schmutzigem Wasser überschwemmt. Es schüttete während über einer Stunde wie aus Kübeln. Nicht weit entfernt fand ich danach einen Schneiderladen, wo ich mir einen netten, grünen Seidenschlafsack bestellte, heruntergehandelt von 1600 auf 1200 Baht, inklusive Säcklein, den ich schon morgen Abend abholen kann. Zudem wollte ich das Guesthouse wechseln – mein Raum war mir dann doch zu muffig und fand im DDM-Guesthouse einen netten, kleinen Platz – von einem koreanischen Paar geführt und nur von Koreanern besucht…

Ich erreichte gegen Mittag auf glitschig-feuchten Strassen auch jene geplante Stelle beim MBK-Einkaufszentrum, fand aber die Servicestelle gleichwohl nicht. Im vierten Stock dieses riesigen Gebäudes fand ich mich aber in einem Technikparadies wieder, wo man mein Problem gleich erkannte und bereit war, sowohl meine defekte Kamera (und zum zweiten Mal!) mein Display-Glas innert dreissig Minuten zu ersetzen. Ich handelte den Preis von 6000 auf 5000 Baht herunter (=135 Fr.). Auf diesen Handel liess ich mich aus Bequemlichkeitsgründen ein. Ich fand in dieser bunten Abteilung gleich noch andere Geräte, die mich updaten sollten, eine Powerstation, mit der ich mein Handy viermal aufladen kann, GoPro-Ersatzteile (der Einführstutzen war vorgestern abgebrochen), Ersatz-Ladestecker. In einem Nikon-Laden sagte man mir auch, dass wohl mit dem Sensor etwas nicht mehr in Ordnung sei. Ich realisierte auch, dass ich das Nikon-Service-Center doch auch aufsuchen musste, denn im feucht-warmen Bangkok-Klima setzte die Bildverarbeitung im Verlaufe des Tages wieder aus… Leider fand ich heute auch keinen neuen e-reader, dafür ungezählte Millionen von kleinen Pads, die ich für einen Spottpreis bekommen könnte.

Auch der Rückweg stellte mich vor keine allzu grossen Probleme. Am Abend genehmigte ich mir in der benachbarten Pizzeria gleich neben dem DDM eine Pizza und einen Nicoise-Salat, leider ohne Olivenöl, dafür einer thailändischen Zitronengras-Sauce – und dieses Gewürz mag ich halt immer noch nicht. Dann machte ich mich erneut auf einen Gang durch die Gassen rund um die Khao-San-Road. Ich stellte fest, dass es sie schon noch gibt, die urromantischen, kleinen Orte im Khao-San-Viertel, vor allem im Westen Banglampoos. Trotzdem besuchte ich am Abend jene Bar an der Khao-San-Road im dritten Stock mit Live-Musik, die ich vor fünf Jahren schon mit Carmen besucht hatte, wo ich ein weiteres Bier trank. Aber das Interesse an neuen Kontakten ist momentan gering, ich habe jetzt ganz gern meine Ruhe.

Ich hoffe, bereits am Samstag aus dieser Stadt wegzukommen, zu sehr reizt der Strand…

Km: 25‘138


Fr, 23.10.2015: Ein unangekündigter Feiertag, der unangenehme Folgen hat…

Nach dem Frühstück mit echt thailändischem Müesli mit herrlich frischen, tropischen Früchten wollte ich mich eigentlich auf den Weg nach Sathorn machen, aber die Hotel-Rezeptionistin machte mich darauf aufmerksam, dass das Service-Center wohl geschlossen ist, weil heute der Chulalongkorn-Gedenktag zu Ehren des verstorbenen Königs Chulalongkorn (Rama V.) sei. Ein Telefon in diesen Nikon-Shop gab mir leider die Bestätigung, dass heute wirklich ein Feiertag ist. Gar nicht nett, denn meine Planung ist jetzt durcheinandergeworfen – erst am Montag, 08.30 Uhr arbeiten die wieder, womit ich in Bangkok feststecke.

Nachdem ich meine 1.6 kg Wäsche zu einer Wäscherei gebracht hatte (1 kg = 30 Baht, nicht einmal 1 Fr.), begann ich zu recherchieren, wo ich in Bangkok zu einem neuen e-reader kommen würde. Je länger ich recherchierte, desto mehr kam ich von dieser Idee ab. Schliesslich fand ich einen Weg, wie ich meine Guide-Books sowie diverse Belletristik, alle in epub-Format auf meine i-book-App auf mein I-Phone laden kann. Natürlich fragt es sich, wie komfortabel es ist, ganze Bücher auf meinen zum Glück grossen I-Phone 6Plus zu lesen. Zur Probe lud ich auch den Kambodscha-Lonely-Planet auf mein Handy, und ich staunte über die hervorragende Qualität. Da lassen sich die Karten vergrössern, die Navigation ist ausgezeichnet eingerichtet. Statt dass ich mich jetzt auf die Suche nach einem e-reader machte, mit dem ich doch nicht ganz glücklich sein würde, kaufte ich übers Internet diverse neue Lonely-Planet in Digitalversion, Thailand, Burma, Malaysia, Indonesien, Australien. Es brauchte einiges an Zeit, bis diese Dateien alle heruntergeladen und dann auf Umwegen auf mein Handy kopiert waren.

Dann begann ich gleich in Keplers „Hypnotiseur“ zu lesen, um herauszufinden, wie ich dieses digitale Lesen auch wirklich vertrage. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag im Restaurant des koreanischen DDMs, ass eine koreanische Spezialität, ganz lecker. Am Abend fühlte ich mit klebrig-fettig-schmutzig – die Bangkok-Luft zollt wie seit jeher ihren Tribut. Nach einer Dusche fühlte ich mich wohler, holte die saubere Wäsche ab und trottete erneut durch das Khao-San-Viertel. In der Rambuttri-Road ass ich eine ausgezeichnete Curry-Krabbe, im Hintergrund gab ein Thailänder in erstaunlicher Qualität mit seiner Gitarre seine alten Lieder zum Besten, sogar mit Nirvana und Pink Floyd, genial! Da beginnt mir die Khao San allmählich wieder zu gefallen. Aber ich sinnierte, was ich in den nächsten zwei Tagen in Bangkok nur machen soll. Sehenswürdigkeiten besuchen mag ich nicht, weil ich die meisten schon mehrfach kenne. Und um richtig auszuspannen eignet sich die Stadt auch nicht wirklich…

Schliesslich holte ich noch meinen neuen, seidenen Schlafsack ab – leider hatte der Verkäufer das mit dem Klettverschluss nicht verstanden…

Km: 25‘138


Sa, 24.10.2015:  Der erste leere Tag in Bangkok

Jetzt wären Jasspartner gut, mit denen man den ganzen Tag Bier trinken könnte, denn nichts wirklich Wichtiges war heute zu tun. Nach dem Frühstück mit Cappuccino und Pancake mit Früchten las ich einige Zeit in meinem neuen digitalen Buch von Kepler – geht eigentlich ganz gut.

Jetzt sitze ich wieder im Korea-Restaurant, trinke einen Wassermelonen-Saft und schreibe Tagebuch. Es gilt heute einfach, die Zeit totzuschlagen – das ist auch Reisen, wenn die Zeitplanung für einmal nicht aufgeht, aber ich habe ja genügend Zeit; allerdings kommt sie mir dann indirekt am Thailand-Strand abhanden…

Wenigstens finde ich wieder einmal Zeit zum Lesen. Keplers „Hypnotiseur“ ist erst das zweite Buch, das ich auf dieser Reise in Angriff nehme. Aber das wird sich am Strand dann ändern.

Am Abend fuhr ich per Moto-Taxi wieder einmal ins Sukhumvit-Viertel, ass im Napoli wohl die beste Pizza seit sechs Monaten. Ich besuchte anschliessend einige Bars, war aber nicht der Hammer…

Km: 25‘138


So, 25.10.2015: Zeitvertreib Lesen

Was macht man an einem Sonntag in Bangkok, wenn man nichts wirklich ansehen will und einfach die Zeit totgeschlagen werden muss? Am Morgen ging ich für das Frühstück aus meinem koreanischen Guesthouse – ich habe hier noch keinen Westler gesehen, bereits bewaffnet mit meinem Handy und las weiter in meinem e-book. Dies wurde so spannend, dass ich dann die meiste Zeit in meinem Loch von einem Zimmer verbrachte und weiterlas. Und dann las ich erneut weiter und verliess das Zimmer erst am Abend. Der koreanische Rezeptionist sagte mir am Abend „Good Morning!“, weil er mich den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte.

In der Rambuttri-Road ass ich einen guten „red snapper“ und trank ein Bier. Geplant ist, dass ich morgen versuche, meine Kamera reparieren zu lassen und dann gleich Richtung Strand abhaue – deshalb lag ich schon recht früh im Bett – natürlich weiter lesend… - Es gibt spannendere Tag als heute…

Km: 25‘138


Mo, 26.10.2015: Kamera-Problem gelöst

Endlich kann ich wieder aktiv sein! Ich war dementsprechend schon früh wach, ass in einem nahen Restaurant ein ausgezeichnetes thailändisches Müesli und machte mich dann auf dem Töff auf Richtung Sathorn-Viertel. Ich fand auch durch dichten Verkehr den Empire-Tower recht problemlos, fuhr per Lift in den 45. Stock und präsentierte den Sachverständigen das Problem meiner Kamera. Aber der top geschniegelte Raum passte nicht zur Erfüllung der Dienstleistung, die ich mir eigentlich erhoffte. Das Problem wurde zwar schnell erkannt, man teilte mir aber mit, dass sie für eine solche Reparatur einen Monat Zeit benötigten, weil noch Teile aus Singapur bestellt werden müssten. Auf diesen Handel ging ich natürlich nicht ein. Ärger!

So fuhr ich nochmals zum MBK-Center mit seiner riesigen Technik-Abteilung. Ich war viel schneller dort als erwartet und hatte bald einen Laden gefunden, wo diverse Nikons verkauft werden. Wegen meines Wechselobjektivs wollte ich mir nochmals eine Nikon 1 kaufen. Ich testete zuerst die neue V5, las in einschlägigen Berichten im Internet aber, dass sie nicht mit der V3 mithalten kann. So handelte ich lange um eine neue V3 – von 30‘000 Baht bis auf 24‘000 herunter, aber tiefer wollten sie einfach nicht gehen. So kaufte ich halt ein zweites Exemplar dieser Kamera (650 Fr.). „Reisespesen“, dachte ich, die ich hoffentlich mit der Börse wieder hereinhole…

Ziemlich zufrieden machte ich mich dann auf den Rückweg zu meinem Guesthouse, beschloss dort aber, doch nochmals eine Nacht in Bangkok zu verweilen, weil es unterdessen schon halb zwei Uhr geworden war. Ich las meinen Kepler fertig, informierte mich über verschiedene Inseln, die morgen für mich in Frage kommen. Ich bin mit Fahrzeug etwas weniger flexibel als ohne. Mal schauen, auf welche Inseln schliesslich eine Fähre führt.

Gegen Abend blödelte ich lange Zeit mit Häne per Mail herum (der mich nicht einmal zu den hervorragenden Spaghecki einlud).

Ich bin froh, dass ich morgen endlich aus dieser Stadt wegkomme. Hoffentlich hält mein Hinterpneu noch bis Chiang Mai!

Km: 25‘172


Di, 27.10.2015: Endlich am Strand!

Ich war ziemlich motiviert heute Morgen, endlich aus dieser Stadt wegzukommen. Es wurde mir aber nicht leicht gemacht. Zwar hatte ich mein Material bald verpackt und geladen, aber das riesige Verkehrschaos hielt mich noch einige Zeit in Atem. Ich war extrem froh um mein Sygic-Navi, das bald heiss lief, denn immer leitete mich dieses auf die Autobahnen, und ich musste feststellen, dass diese für Motorräder gesperrt sind. Zweimal wurde ich abgewiesen, versuchte dann intuitiv, auf den verstopfen Strassen wenigstens die Richtung beibehalten zu können. Und dies gelang mir recht gut, aber ich wurde gleichsam gedämpft, denn es war unangenehm tropisch heiss an diesem Morgen, am liebsten hätte ich meine Schutzkleider in den Strassengraben geworfen.

Als ich nach zwei Stunden mit unendlich vielen Überholmanövern, ich überholte links und rechts, im Slalom – dies funktioniert mit einem Motorrad viel besser als mit einem Auto – konnte ich an einer unkontrollierten Stelle verbotenerweise trotzdem auf die Autobahn einfädeln, aber ich war der einzige Motorradfahrer weit und breit. Endlich kam ich gut vorwärts und erreichte die grauen Vorstädte Bangkoks mit vielen unpersönlichen Hochhäusern. Aber nicht unerwartet kam sie dann, die erste „Toll-Station“, wo eine Gebühr bezahlt werden sollte. Ich wurde natürlich angehalten und darauf aufmerksam gemacht, dass „motorways“ von Motorrädern nicht befahren werden dürfen. Alles geschah in sehr freundlichem Ton – die Drohungen auf einem grossen Schild wurden glücklicherweise nicht umgesetzt – 5000 Baht Busse oder drei Monate Gefängnis – oder beides… Der Chef-Polizist gab mir schliesslich grünes Licht für die Weiterfahrt, als ich ihm sagte, ich sei auf dem Weg nach Trat. Aber es ging nicht lange, bis ich vor Chonburi von einer einen hupenden Warnton ausstossenden Streife wieder angehalten wurde. Ich sollte jetzt definitiv die Autobahn verlassen – und dies machte ich kurz vor Chonburi auch. Aber ich war Bangkok endlich entkommen, fuhr jetzt auf doppelspurigen Autostrassen Richtung Südosten. Aber nächstes Ungemach drohte, denn ich fuhr geradewegs in eine schwarze Wand am Himmel, aber diesmal hatte ich noch Glück. Ich schrammte gerade noch an einem heftigen Schauer vorbei. Glücklicherweise hellte es jetzt wieder auf, für weitere 100 km, aber vor Chantaburi wurde ich vom nächsten tropischen Schauer in die Mangel genommen. Es schüttete wie aus Kübeln, und ich konnte gerade noch unter das Dach einer Tankstelle fliehen. Ich tankte und musste nicht lange warten, bis der Schauer vorbei war, es war um einige Grade kühler geworden – äusserst angenehm. Dabei stand mein Töff etwas zu aufrecht, weil der Boden nicht eben war, sodass ich meine Maschine wieder einmal hinlegte… Mmh! Ein Tankwärter kam aber schnell herangeeilt, und der Töff stand schnell wieder – nichts passiert! Gleich bei der Tankstelle entdeckte ich ein Motorradgeschäft für grosse Motorräder und fragte nach, ob sie einen geeigneten Ersatzreifen für mein Hinterrad an Lager hätten. Leider war dies nicht der Fall, sodass ich weiterfuhr Richtung Trat. 25 km vor Trat nahm ich die Abzweigung Richtung Naem Ngop, dem Fährhafen Richtung Ko Chang. Kurz vor drei Uhr erreichte ich diesen Hafen mit der uralten, verrosteten Autofähre. Ich wollte jetzt doch nach Ko Chang fahren, weil es heute keine Fähre mehr nach Ko Kut hatte. Laut meinen Infos müsste morgen eine Überfahrt auch aus Bang Bao im Südwesten Ko Changs möglich sein.

Schon zum vierten Mal bin ich jetzt auf dieser Tropeninsel. 1990, 1994, 2007, 2015, und die Insel hat sich in dieser Zeit extrem verändert. Damals war es nur möglich, bis etwa Mitte Insel zu fahren, dann ging’s zu den besten Stränden nur noch zu Fuss weiter, heute ist die Insel touristisch fast maximal ausgebeutet. Ich passierte viele neue Resorts, konnte die Orte nicht mehr jenen Thaidörfern von damals zuordnen, weil sich so viel verändert hat. Bevor ich das kleine Hafendorf Bang Bao mit vielen Häusern auf Stelzen erreicht hatte, suchte ich am äussersten Zipfel noch nach althergebrachten Bungalows, wurde aber nicht fündig. Und in Bang Bao erhielt ich keine Good News. Die Ferry, die jeden Tag um 9.30 Uhr Richtung vorgelagerte Inseln ablegt, ist nur für Passagiere geeignet. Unterdessen war es nach fünf Uhr, zu spät, um wieder zum Festland zurückzukehren. Weil es auch noch leicht zu regnen begann, war eine Unterkunft gefragt. Ich wurde schnell fündig, bewohne ein neues, weiss gestrichenes, zweistöckiges (!) Bungalow gleich am Swimmingpool für 900 Baht. Ich konnte die Unterkunft sogar noch etwas herunterhandeln, weil die Hauptsaison erst im November beginnt. Der Strand ist klein und nett. Es war ein Riesengenuss, nach Monaten auf dem Festland, das salzig-warme Tropenwasser um meine ausgedorrten Glieder fliessen zu lassen. Die warme Dusche war nicht minder angenehm. Ich machte mich in diesem kleinen Dörfchen auf eine kleine Rundfahrt, kehrte in jenem Restaurant ein, indem am meisten Leute sassen. Ein Schwede ist hier bei seiner Thai hängengeblieben. Red Curry, dazu ein Thai-Salat mit Seafood – hervorragend. Ich kam gleich in Kontakt mit einem netten Paar aus Schwäbisch Hall, das auf mein Schweizer Nummernschild aufmerksam geworden war. Ein sehr vergnüglicher Abend – mit einem prima schottischen Cao-Ila-Whisky zum Abschluss, der allerdings gar nicht billig war – Mekhong-Whisky hätte einen Bruchteil davon gekostet…

Km: 25‘541


Mi, 28.10.2015: Ein Tag am Strand auf Ko Chang

Die Nacht im White House war auf dieser endlich wieder einmal weichen Matratze überaus angenehm. Ich wusch am Morgen einige T-Shirts aus, dann wollte ich mich etwas meinem Töff widmen. Bei diesen Temperaturen scheint er vor allem in der Stadt sehr schnell warmzulaufen, sodass eine rote Lampe aufleuchtet. Tatsächlich konnte ich etwas Kühlerwasser nachleeren, das ich damals in Ungarn gekauft hatte und diesen langen Weg mitgemacht hatte. Dann überprüfte ich den Ölstand und wurde überrascht – er war unter dem Minimum! So kommt jetzt Tobias Ersatzöl zum Einsatz. Ich hatte aber keinen Trichter, bastelte einen aus einer Petflasche – klappte aber nicht, ein Teil lief über meinen Motor. Aus einem Prospekt stellte ich dann einen Trichter aus Papier her. Drei Viertel Liter leerte ich nach, und der Ölstand scheint jetzt wieder in Ordnung zu sein.

Jetzt sitze ich auf der Terrasse der Hotelbar, die Wellen plätschern friedlich an den kleinen, gelbbraunen Palmenstrand, der gesäumt ist mit in der Luft stehenden Mangroven. Es ist schon Mittag, jetzt heisst’s Strandlife. Faul sein, Lesen, nichts tun!

Als ich endlich die Hotelanlage verliess, um die Sonne am Strand zu geniessen, geriet ich in einen heftigen  Regenschauer. Auf einer gedeckten Schaukel am nahen Viewpoint mitten im üppigen Urwald wartete ich, bis das Unwetter vorbeigezogen war. An der KaeBae- und Khlong-Phrao-Beach war es aber gar nicht so einfach, einen freien Zugang zum Sandstrand zu finden, weil unterdessen alles mit Resorts verbaut ist. Ko Chang ist zu sehr verbaut worden, es ist nicht mehr wiederzuerkennen, und dies wird sich bestimmt kontraproduktiv auswirken. Wenigstens ist das Inselinnere beinahe unberührt geblieben. Dichter Urwald überwuchert die grosse Insel, Ernennung zum Nationalpark 1982 sei Dank!

Schliesslich fand ich einen Strand, aber ich weiss beileibe nicht mehr, ob ich diesen in früheren Zeiten auch schon besucht habe, aber die grosse Inselromantik mit den Freaks und der Pink-Floyd-Musik ging vollkommen verloren. Ich las etwas (Harry Potter I (!)), beobachtete passierende Elefanten, die beladen mit Touristen ins Meer trampeln!

Am Abend fand ich ein recht ursprüngliches Thai-Restaurant mit Barbecue-Fisch. Red Snapper, 300 Baht, die Zeiten der wirklich billigen Preise sind auch hier vorbei. Ich sass dann noch lange beim Schweden, den ich gestern schon besucht hatte und trank einen Pinacolada. Reisegeschichten…, und man staunt, wie ich es mit eigenem Fahrzeug bis hierhin geschafft habe…

Km: 25‘578


Do, 29.10.2015: Die Suche nach dem alten Thailand

Eigentlich bin ich auf Ko Chang in einem stieren, momentan beinahe leeren Resortplatz gelandet, bei dem das Preis-Leistungsverhältnis jedoch recht gut stimmt. Ich entschloss mich deshalb, noch eine Nacht zu bleiben, organisierte aber gleichzeitig den morgigen Trip nach Ko Mak. Zudem scheint mir dieses Hotel genügend vertrauenswürdig, um meinen Töff und diverses Material hier lagern zu können.

Ich fuhr am Morgen nicht weit zur Khlong-Kloi-Beach, von der ich mir eine gewisse Abgeschiedenheit erhoffte. Zuerst stellte ich einmal fest, dass Ko Chang motorisiert nach wie vor nicht zu umrunden ist. Die dicht bewaldeten Hügel im Süden sind offenbar zu steil, um ohne Riesenaufwand eine Strasse zu bauen. Bei Khlong Kloi traf ich tatsächlich auf ein schönes Stück Strand, das aber ebenfalls bereits von mindestens zwei Resorts besetzt ist. Das eine ist aber beinahe im alten Stil recht einfach gehalten. Hier genoss ich vorerst einmal das warme Wasser und die Aussicht auf die Bucht, las im Harry Potter I, ass ein fried rice mit Shrimps sowie Chili an der lange vermissten salzigen Fischsauce. Gegen den Nachmittag gönnte ich mir eine Massage am Strand, über eine Stunde wurde mein Körper gerichtet und geölt, muss ja auch mal sein. Die mollige Dame verstand ihr Handwerk ausgezeichnet, würgte an mir herum, dass es zuweilen wehtat. Aber prima – wie frisch geboren erholte ich mich davon danach im lauen Meerwasser. Gegen Abend zog innert Minuten ein Gewitter auf, ich glaubte eigentlich, dem Unwetter nicht mehr entrinnen zu können. Schwere Tropfen fielen vom Himmel, aber glücklicherweise nur so viele, dass diese eher einer Erfrischung gleichkamen.

Nach einer Dusche fuhr ich zur nahen lonely beach. Aber das Essen in dieser vermeintlich besten Pizzeria der Insel bekam mir nicht gut, wohl vor allem der Salat oder dessen Sauce. Bauchkrämpfe trieben mich zu meiner Unterkunft, danach war Darmsäuberung angesagt… Ruhe ist in solchen Fällen das Beste, weshalb ich mich schon früh schlafen legte.

Km: 25‘597


Fr, 30.10.2015: Auf Ko Mak – dem Paradies nah

Schon vor neun Uhr wurde ich von einem Pick-up beim White House abgeholt. Zusammen mit anderen Touristen wurde ich die wenigen Kilometer bis Bang Bao gekarrt. Wie von den Thais nicht anders zu erwarten, wurde der Trip Richtung Ko Mak, einer Nachbarinsel Ko Changs, perfekt organisiert. Gebuchte Passagiere wurden gezählt, und weil wir vollständig waren, legten wir schon eine Viertelstunde früher als geplant von Bang Bao ab. Ich wählte für die Überfahrt das langsamere Holzboot, das von einem freakigen Ur-Thai gelenkt wurde, tätowierter Oberkörper mit einer Art Schurz, an dem sicher dreissig hölzerne Phalli in allen diversen Grössen baumelten…

Ich stellte fest, dass es wirklich nicht einfach gewesen wäre, auch meinen Töff bis Ko Mak zu überführen – wäre ein ziemlich riskantes Beladen gewesen… Solche Bootsfahrten haben immer eine besondere Romantik, die Vorfreude auf einen abgelegenen Ort ist immer gross. Zuerst legten wir in Ko Wai an, einem Palmenstrand mit türkis-blaugrünem Meer. Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir die Nordbucht Ko Maks. Eigentlich hatte ich vor, Monkey Island als Unterkunft zu wählen, liess mich aber von einem überaus netten, jungen Einheimischen fürs Banana Sunset überreden. In einem klapprigen Pickup ging’s an den südlichen Rand des Weststrandes. Die Bungalows wären ja okay gewesen, auch die sympathische Bar, aber niemand war da – und der Sandstrand fehlte ebenfalls. Naiver Reisefehler…

Ich machte mich zu Fuss möglichst nahe entlang der Küste durch tropisches Gebüsch, hohe Palmen auf Richtung Norden, wo ich einen Strand erwartete. Es war drückend heiss um die Mittagszeit, immer wieder raschelte es in den Gebüschen, eine meterlange Echse erschrak so ob meines Anblickes, dass sie im Husch reissaus nahm. Tatsächlich erreichte ich dann den Sandstrand und im Island Hut jene Art Unterkunft, die ich auf dieser Insel eigentlich anpeilen wollte. Nach einem kühlen Bier fragte ich gleich nach, ob Bungalow 8 (500 B.) noch frei wäre. Yep! Wie früher: Holzbungalow direkt am Strand, inmitten tropischen Gartens, Fan, nicht heizbare Dusche – perfekt. Aber mein Material lag noch im Banana Sunset. Der Vater des Hauses brachte mich mit seinem Minitöff zum bereits gebuchten Ort, es war allerdings zum Blut schwitzen, der fuhr so unsicher… Der junge Schlepper des bananas war mir überhaupt nicht böse, dass ich jetzt doch nicht hier übernachten wollte, vielleicht beschwichtigte ihn das Trinkgeld…

Und jetzt habe ich jenen Platz doch noch gefunden, den ich mir erhofft hatte. Ein Bungalow fünf Meter vom Strand, palmengesäumt, laues, türkisgrünes Wasser, geil! Ich lag lange in der Hängematte und genoss die Szenerie. Allerdings ist der Platz schon etwas gar ruhig, aber Monkey Island wäre nicht fern. Fototime war angesagt, aber da war meine neue Kamera, deren Objektiv tatsächlich klemmte. Ich fand allerdings einen Dreh heraus, damit sich die Linse doch öffnete, und ich konnte einige Bilder von Sonnenuntergang und einer ins Meer ragenden Palmenschaukel schiessen. Kameras und tropisches Klima vertragen sich offensichtlich nicht gut…

Am Abend spazierte ich im Dunkeln zum nahen Swiss Sawadee, wo ich ein gutes Condon-bleu mit Schweizer Käse (!) ass. Der halbe Liter Rotwein machten mich jedoch so müde, dass ich bald mein Bungalow aufsuchte, etwas Musik hörte und schnell einschlief. Da ist jetzt die Erholung, die ich mir wünschte, aber ein bisschen mehr Betrieb würde nicht schaden…

Km: 25‘597


Sa, 31.10.2015: Fauler Strandtag

Es gab am Morgen nicht viel Anlass, schon viel zu unternehmen. Nach einem tropisch-fruchtigen Frühstück machte ich mich mit meiner Kamera auf die Jagd nach riesigen Schmetterlingen, die durch den Garten flatterten, auf der Suche nach Nektar aus den vielen Orchideen, die hier wachsen. Natürlich genoss ich Wasser und Szenerie, wusch einige Kleider aus und wollte mich dann ans Schreiben des Tagebuches machen.

Bis jetzt hatte ich meinen Computer nicht vermisst, den ich aber offensichtlich im Zimmer 6 des Banana Sunsets unter der Matratze hatte liegen lassen. So fuhr mich der alte Vater des Hauses nochmals dorthin – und ich hatte Glück, Laptop und externe Festplatte hatten die Nacht ohne mich in jenem Zimmer verbracht – und niemandem war dies aufgefallen…

Jetzt sitze ich wenige Meter vom Strand entfernt im kleinen, schläfrigen Restaurant, esse ein fried rice (mit Chili und Fischsauce!). Hier ist das Leben zeitlos, wäre eigentlich ein Ort, um wirklich etwas länger hängen zu bleiben, aber mein Thai-Visum läuft am 3. November aus… Es ist sauwarm, ich muss gleich ins Wasser…

Am Abend gab’s Fisch. Es läuft nicht viel hier. Immerhin kam ich mit einem Serben ins Gespräch, der es sich zum Sport macht, möglichst viele Inseln der Region mit dem Kajak zu umrunden.

Km: 25‘597


So, 01.11.2015: Bald reif für nächste Abenteuer

Eigentlich wollte ich heute die Insel etwas erkunden, aber schliesslich blieb ich doch den ganzen Tag an Ort. Ich genoss Strand, nahm aber auch die Planung der nächsten Tage in Angriff. Ich werde mich wohl auf ein Abenteuer in Kambodschas Cardamom-Berge begeben, einem riesigen dschungelbewachsenen Waldstück in Kambodscha, eines von nur noch zwei übriggebliebenen, wo der Urwald bis ans Meer reicht und deshalb über eine besonders reiche Artenvielfalt verfügt.

Dann widmete ich mich nochmals dem Problem, wie ich nach Australien kommen werde. Und tatsächlich zeichnet sich da vielleicht eine gute Lösung ab, allerdings von Bali. Hier gibt es einige Cargofirmen, welche balinesische Möbel in alle Welt verschiffen, warum also nicht auch mein Motorrad? Zudem kann ich Darwin ausweichen, in dem während meiner Zeit die Regenzeit wohl viele Niederschläge bringt. Vielleicht gibt es da eine Möglichkeit, nach Perth zu reisen!

Der Tag ist aber bald erzählt. Nochmals war vor allem Nichtstun angesagt. Zudem buchte ich ein Ticket nach Ko Chang auf den 3. November, an dem ich dann auch versuchen werde, Kambodscha zu erreichen.

Am Abend kam ich mit einem jungen deutschen Paar ins Gespräch, denen ich meine digitalen Reiseführer rüberbeamte. Schon toll, mit 20 Jahren schon ein halbes Jahr unterwegs sein zu können. Am Abend kam ich nicht einmal fürs Essen weg, fried chicken mit cashews – ganz gut!

Km: 25‘597


Mo, 02.11.2015:

Di, 03.11.2015: Komplizierter Weg nach Ko Kong/Kambodscha

Es stellte sich als weise heraus, heute Morgen das früher ablegende, etwas teurere Speedboat (600 Baht) zu nehmen, um mich auf die Reise nach Kambodscha zu machen, denn nicht ganz unerwartet brauchte ich für die nur 160 km länger als erwartet. Mit dem slow boat hätte ich es wohl nicht mehr geschafft, die Grenze rechtzeitig zu erreichen. Und dies wäre gar nicht nett gewesen, denn ich musste laut Visum Thailand heute unbedingt verlassen…

Ein Pick-up brachte mich schon um 9.40 Uhr auf die andere Seite Ko Maks zu einem teureren Resort, wo auch dementsprechende Touristen das schnelle Motorboot bestiegen. Es war proppenvoll, und es ging in flottem Tempo Richtung Ko Chang. Das Motorboot schlug immer wieder auf die recht hohen Wellen auf; dies war vor allem zu vorderst auf dem Boot eher unangenehm, weil die Schläge voll in den Rücken gingen. Eine russische Mutter vertrug dies überhaupt nicht, sodass ich ihr im gedeckten Raum meinen Platz anbot. Aber man kann sie ja nicht jämmerlich im Gang sitzen lassen… –  aber ein Dankeschön wäre ein Dankeschön gewesen… Nach einem Zwischenhalt in Ko Wai erreichten wir in weniger als 45 min Ko Chang.

Hier brachte uns ein Pick-up zu den verschiedenen Hotels – damit verlor ich einiges an Zeit, weil zuerst ein abgelegenes Resort in entgegengesetzter Richtung angefahren wurde. Im White House freute man sich über mein Wiedererscheinen, ich begann sofort umzupacken, sodass ich bald quer über die Insel zum Hafen unterwegs war. Hier fand ich Zeit für ein fried rice, weil die rostige Centerpoint-Fähre erst um zwei Uhr ablegen sollte.

Der Vorteil, mit einem eigenen Fahrzeug zu reisen, wurde Laem Ngop natürlich wieder ausgenutzt – es ging gleich los Richtung Südosten – es ist angenehm, nicht erneut auf irgendein öffentliches Verkehrsmittel warten zu müssen. Bald erreichte ich Trat, verfuhr mich in dieser Stadt aber zuerst. Ich freute mich schon, der schwarzen Wand am Himmel zu entkommen, aber nicht für lange, ich fuhr jetzt vermeintlich geradewegs mitten hinein. Tatsächlich begann es bald zu regnen, ich suchte Schutz unter dem Dach eines buddhistischen Tempels. Glücklicherweise war der Schauer aber nur von kurzer Dauer. In flottem Tempo raste ich die verbleibenden 80 km entlang eines schmalen, immer noch thailändischen Küstenstreifens Richtung Hat Lek, dem Grenzort Thailands. Die Ausreise verlief ausserordentlich speditiv und die Einreise nach Kambodscha nicht weniger, auch wenn ich hier das Gefühl hatte, etwas abgezockt zu werden. Ein lächerlicher medizinischer Check kostete 20 Baht – man leuchtete mich einem Lasergerät mein Gesicht an, um wohl meine Temperatur zu messen, zudem kostete das Visum (für 30 Tage) 35 Dollar oder 1500 Baht (übrigens = 40 Fr.), womit ich natürlich mit Dollars bezahlte.

Sehr schnell merkte ich, dass Kambodschas Strassen wieder etwas weniger gut ausgebaut sind, ich hatte etlichen gefährlichen Löchern auszuweichen. Über eine 2 km lange Brücke erreichte ich Ko Kong City, fuhr sofort das PS Guesthouse an, wo ich ein sauberes Zimmer (mit Fan) für 7 $ bekam. Per ATMs wollte ich mich jetzt mit Riels eindecken, aber die hiesigen Bancomaten spucken überraschenderweise nur Dollars aus, sodass ich wenigstens im Hotel für 50 $ 200‘000 Riel bekam…

Nach einem Spaziergang durch die dunklen Gassen Ko Kongs – die Strassenbeleuchtung ist hier extrem minimal – ass ich in einem von einem cleveren Einheimischen geführten neuen Guesthouse, Restaurant und Reisebüro ein green curry, ganz gut! Noch besser waren jedoch die Infos, die ich bekam bezüglich Durchqueren des Cardamoms-Gebirge – offenbar ist die google-Karte total veraltet. Ich werde morgen mit den aktuellsten Infos und Karten versorgt!

Ich freue mich schon jetzt auf die neuen Abenteuer in diesem Dschungel der Dschungel!

Km: 25‘767


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Kommentare: 3
  • #1

    Iso (Mittwoch, 04 November 2015 18:50)

    Die gute Nachricht: es ist wieder eine Kamera da, die richtig gute Bilder macht. Die schlechte: es fehlen zuletzt die richtig guten Sujets. Deine Ankündigung, es werde da in Thailand eher etwas unspektakulaer, ist ziemlich nett ausgedrückt. Mein Gefühl, dass ich in dieser Ecke der Welt nichts wirklich verpasse, hat sich in diesem 13. Tagebuchteil ziemlich heftig bewahrheitet. Südostasien kann ich jetzt definitiv von meiner bucket List streichen. Hoffe, es wird im Urwald wieder fesselnder.
    Eine kleine Korrektur hingegen sei hier noch angebracht: ich glaube da täuschst du dich ziemlich, wenn du meinst, all die ängstlichen und weltverschlossenen Rechtswähler in der Schweiz wuerden weltoffener und toleranter mit einer langen reise. Wäre jedenfalls das erste mal, dass ich hören würde, die geografische Emigration hätte Menschen verändert. Dazu muss man schon in die innere Emigration. Aber davor haben all jene ja genau Angst, die du da gemeint hast. Wieso habe ich keine mühe mit fremden und fremdem? Dafuer habe ich auch nie eine solche reise machen müssen. Und dann sind da noch jene, die in Länder wie Thailand auswandern, nur um dort das Gefühl auch einmal im leben zu haben, sie seien bei den Siegern. Nee, diese reisen-macht-weltoffen-Theorie geht nicht ganz auf. Hat's ja bei dir auch nicht gebraucht, um aus dir einen weltoffenen Menschen zu machen, oder? So, jetzt freu ich mich auf sturzis abgefahrene dschungelabenteuer!

  • #2

    Hildegard (Samstag, 07 November 2015 14:36)

    Ja, Iso,ich stimme dir zu; man muss schon mit einer offenen und unvoreingenommenen Einstellung auf Reisen gehen! Ich habe selbst erlebt, wie Leute mit dem gleichen - z.B. - Nahostziel wie ich ihre vorgefertigte Meinung nur bestätigt fanden. So wird es auch in Thailand sein, das ich nicht kenne und nach Sturzis Bericht auch kaum in Angriff nehme ... Ich freue mich aber witerhin an deinen Ausführungen, Sturzi! Sehr interessant!

  • #3

    Trudy (Donnerstag, 12 November 2015 10:09)

    Grüezi Sturzi
    DAS war ja wiederum spannende Lektüre! Du kannst wirklich gut erzählen, zuweilen kann ich laut lachen.
    Das Regenbogenbild ist DER HAMMER!
    Zum Glück besteht Hoffnung, dass deine Fotoausrüstung wieder funktioniert. Mit Bildern ist schon eindrücklicher.
    Gute Weiterreise wünscht
    Trudy vom Untersee